Investoren vor? Nicht mit uns! – Pressemitteilung

In der Sitzung des Ausschusses Umwelt, Planen und Bauen spricht sich der Oberbürgermeister Horst Schneider gegen sozialen Wohnungsbau aus und lässt den Interessen des Investors den Vortritt. Auf dem ehemaligen Güterbahnhof soll das sogenannte „Quartier 4.0“ entstehen. Im Laufe der Diskussion wird deutlich, dass sich das Quartier über den Wohnungsbau tragen soll und so Gewerbeflächen querfinanziert werden. Sozialwohnungen seien dort nicht rentabel und daher, wenn überhaupt, nur zu einem sehr geringen Anteil umsetzbar – so wurde vom Investor und seitens Horst Schneider vorgetragen.

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Markus Philippi führt dazu aus:

„Das Argument, dass sich sozialer Wohnungsbau nicht lohnt und nicht rentabel ist, macht mich wütend. So eine Erklärung setzt an der vollkommen falschen Stelle an. Der Fokus muss vielmehr auf den Menschen liegen, die auf diese Wohnungen angewiesen sind. Die herausfordernde Frage ist, wie sozialer Wohnungsbau realisiert werden kann. Eine Möglichkeit ist, Investoren zu einem bestimmten Anteil, etwa 30 Prozent, sozialem Wohnungsbau zu verpflichten. Da die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt gerade so enorm ist, machen wir uns keine Sorgen, dass Investoren davor zurückschrecken könnten.

Das Quartier 4.0 mag durch die Idee der Mischnutzung innovativ sein. Dass dort nun wieder vorwiegend Wohnungen im mittleren und gehobenen Segment entstehen ist skandalös. Mittlerweile ist es doch bei allen angekommen: Offenbach braucht dringend günstigen Wohnraum. Genau bei solchen Bauvorhaben können wir als Stadtverordnete eingreifen und dafür sorgen, dass endlich mal etwas passiert.

Wir setzen uns dafür ein, dass sich die GBO dort einbringt und kreative Wege für günstigen Neubau geht. Mehrere Wohnungsbaugesellschaften in Deutschland probieren sich derzeit an Ideen für möglichst kostengünstigen Neubau aus, warum nicht auch die GBO in Offenbach?“