GOAB aufspalten statt zerschlagen

„Unter dem Dach der GOAB sind verschiedene Projekte für Ausbildungs- und Beschäftigungsförderung vereint. Ein Weg aus der aktuellen Krise könnte sein, die einzelnen Unternehmensbereiche sowohl auf ihre Wirtschaftlichkeit als auch auf ihren gesellschaftlichen Nutzen zu prüfen. So könnten zumindest einige Teilprojekte gerettet werden“, sagte die Stadtverordnete der Fraktion DIE LINKE, Elke Kreiss.

Gleichzeitig warnte Elke Kreiss davor, allein die Profitabilität als Kriterium für den Fortbestand der einzelnen Projekte gelten zu lassen. „Der Wert einer Ausbildung kann nicht an der Gegenfinanzierung gemessen werden. Menschen, die eine Ausbildung absolviert haben, gehen ein geringeres Risiko ein, arbeitslos zu werden oder in Niedriglohnbeschäftigungen arbeiten zu müssen – darin liegt der eigentliche Wert einer Ausbildung, auch für die Sozialkassen. Die Auszubildenden der GOAB bestehen ihre Abschlussprüfung überdurchschnittlich häufig, obwohl sie oft über keinen Schulabschluss verfügen. Sie haben damit eine berufliche Zukunft. Auch darin liegt ein gesellschaftlicher Mehrwert“, erklärte die Stadtverordnete.

Elke Kreiss wies außerdem darauf hin, dass die Beschäftigten rechtzeitig Vorschläge gemacht haben, wie neue Geschäftsfelder erschlossen werden könnten, um eine Insolvenz des Unternehmens zu verhindern. „Allerdings hat die Geschäftsführung nicht reagiert. Die Beschäftigten laufen nun Gefahr, dass nach der Insolvenz der GOAB die verschiedenen Teilbereiche des Unternehmens als neue Firmen gegründet werden. „Es gibt verschiedene Beispiele, bei denen Menschen ihr alter Arbeitsplatz wieder angeboten wurde – allerdings für die Hälfte des Gehaltes. Dabei sollte gute Arbeit den Beschäftigten gutes Geld einbringen, auch im sozialen Bereich.“

„Dass die Politik nicht bereit ist, Verantwortung für die GOAB zu übernehmen, ist unerträglich“, erklärte Elke Kreiss zur aktuellen Situation des Unternehmens. Die Stadtverordnete wies darauf hin, dass die Fraktion Die Linke seit 2009 mehrfach vor einer Pleite des Unternehmens gewarnt hat. „Es hätte nicht so weit kommen müssen, wenn diese Warnungen nicht in den Wind geschlagen worden wären.“