Solidarität mit der Wohnrauminitiative „Ludwigstraße 187-197“: Familie diGloria, Pächter der Pizzeria „Il Bosco“ und gestern Angeklagte im Prozess der Aveo Real Estate, und weitere Anwohner_innen der Ludwigstraße 187-197 haben sich zu einer Initiative zur Erhaltung ihres Wohn- und Lebensraums zusammengeschlossen. Damit wehren sie sich gegen die schlechte Behandlung durch die neuen Eigentümer des Wohnblocks mit über 180 Wohneinheiten. FR und Extra-Tipp berichteten detailliert über die Umstände.
Fiona Merfert, Stadtverordnete der Fraktion DIE LINKE., unterstützt es, wenn Menschen sich Zusammenschließen und gegen Ungerechtigkeit wehren:“ Gemeinsam können die vielen Einzelbetroffenen mehr erreichen. Nur so kann systematisch gegen die Methoden der Eigentümer und der Hausverwaltung rechtlich wie politisch vorgegangen werden. Dieses solidarische Miteinander befürworte ich sehr!“.
Im gestrigen Prozess, auf den kein Urteil, sondern nur die Absicht erfolgt ist, sich erstmal weiter schriftlich von Anwalt zu Anwalt zur aktuellen Rechtsauffassung bezüglich der Räumung zu schreiben, wird Ende April ein Urteil erfolgen. Es kam kein Vergleich zu Stande und es besteht die Absicht der Beklagten nach dem Urteil, das nach Auffassung des Richters gestern sofortige Räumung gelautet hätte, in Berufung vor das Landesgericht in Frankfurt zu gehen. Der Anwalt der Gegenseite hätte dieses Räumungsurteil sofort bekommen können, aber es wirkte nach einem Telefonat mit dem Mandanten so, als wäre wenig Interesse daran vorhanden.
Merfert erklärt dazu:“ Warum klagt man dann gegen eine Familie die über 33 Jahre in der Pizzeria ist, immer Miete zahlt und nur eine Verlängerung bis 2017, bis zu Rente, anstrebt? Beklagte in einem Prozess zu sein setzt Menschen unter enormen psychischen Druck, damit „spielt“ man nicht.“ Die Studentin der Urbanistik ergänzt mutmaßend:“ Auf 1500€ sichere Miete will niemand verzichten. Vielleicht wartet man bis sich die Aufwertung durch den Hafen stärker auf die Grundstückrenditen und das Umfeld im Nordend auswirken. Das würde zeigen, wie sehr es bei der neoliberalen Stadtentwicklungspolitik, die Investoren Tür und Tor öffnet, um Profite und nie um Menschen geht. Für so etwas ist die Fraktion DIE LINKE nicht zu haben!“.
Die Fraktion DIE LINKE in Person von Fiona Merfert wird auch weiterhin die Initiative interessiert begleiten und auch andere Gruppen unterstützen, denen es in Offenbach ähnlich ergeht. Solidarität vor Profite!