Renaturierung muss Naherholungsbedarf mitdenken!

Pressemitteilung des Stadtverordneten Peter Schnell

Die Stadtverordnetenversammlung hat mit Stimmen der Fraktion DIE LINKE die Magistratsvorlage zur Renaturierung des Hainbachs beschlossen. Die Fraktion verbindet mit der Umsetzung aber auch bestimmte Erwartungen. Dazu erklärt der StV Peter Schnell:

“Unsere Fraktion will den Spazierweg am Hainbach erhalten. Dieser ist besonders attraktiv, weil er einer der wenigen Pfade im Offenbacher Wald ist, die direkt am Bach verlaufen. Auf eine Nachfrage unserer Fraktion wurde jetzt deutlich, dass das Umweltamt diesen Weg am Bach für verzichtbar hält.

Wir erwarten vom Magistrat, dass er sich dafür einsetzt, dass die Planungen entlang des renaturierten Baches auch wieder einen Spazierweg vorsehen. Für unsere Fraktion ist es ein Gebot der Nachhaltigkeit, dass gesamtgesellschaftliche Aspekte und individuelle Grundbedürfnisse berücksichtigt werden. Der Kontakt zur Natur ist ein unverzichtbarer Ausgleich für die Belastungen des städtischen Alltags. Der Vorsitzende des Umweltausschusses Edmund Flößer-Zilz hat in der letzten Woche richtig festgestellt, dass der Bachabschnitt wichtig für das Naturerlebnis von Kindern ist. Genau deshalb soll er auch weiterhin zugänglich für Besucher*innen sein. Es ist wichtig, dass Menschen die Natur erleben, die sie schützen sollen. Eine nachhaltige, ganzheitliche Planung muss daher Naturschutz und Naherholungsbedürfnisse von Anfang an gemeinsam denken.

Leider steht das nicht im Fokus des Umweltamtes, aus dem die Vorlage stammt. Und hier liegt auch das Grundproblem vieler Vorlagen aus den Fachämtern. Allzu oft beschränken sie sich auf die Darlegung der Vorhaben aus ihrer Perspektive. Sie versäumen aber, zugleich klarzumachen, welche Auswirkungen dieses Vorhaben auf andere Belange haben wird. Das verhindert eine rechtzeitige öffentliche Diskussion und Abwägung aller Interessen. So gefährden wir sowohl die Identifikation mit unseren demokratischen Prozessen als auch die Akzeptanz der Vorhaben. In diesem Sinne wünschen wir uns vom Magistrat künftig eine offenere Kommunikation möglicher Konflikte.”