Zu dem vom hessischen Wirtschaftsminister und Offenbacher Stadtverordneten Tarik Al-Wazir geplanten Lärmpausenmodell erklärte die Vorsitzende der Fraktion Die Linke. Elke Kreiss:
„Die geplanten Lärmpausen sind ein Verschiebebahnhof und eine Mogelpackung. Eine nennenswerte Entlastung der lärmgeplagten Offenbacher Bevölkerung findet mit diesem Modell nicht statt“, stellte Elke Kreiss fest.
„Die minimale Entlastung, die unter bestimmten Umständen in manchen Stadtteilen Offenbachs erreicht wird, wird durch eine gesteigerte Belastung in anderen Stadtteilen wieder aufgehoben. Durch das Lärmpausenmodell wird es nicht weniger Fluglärm geben. Der Krach wird lediglich umverteilt und auf bestimmte Routen konzentriert. Ob und wann eine tatsächliche Entlastung entsteht, ist zudem von den Windverhältnissen und anderen Wetterbedingungen abhängig.“
Die Vorsitzende der Fraktion Die Linke. erklärte weiter: „Auffallend ist, dass von den minimalen Entlastungen, die aus der neuen Regelung entstehen, fast ausschließlich den privilegierteren Stadtteilen profitieren, in denen auch viele Stadtverordnete wohnen.“
„Eine tatsächliche Entlastung würde das Modell des achtstündigen Nachtflugverbotes bringen, das von den Bürgerinitiativen und den Linken gefordert wird. Außerdem muss eine Regelung gefunden werden, durch die Kurzstreckenflüge im Inland und ins nahe Ausland stark eingeschränkt werden. 2011 lagen 30 Prozent aller Flüge, die vom Frankfurter Flughafen ausgingen, in einem Entfernungsbereich unter 500 Kilometern. Wenn man Flüge in diesem Radius vermeiden würde, dann würde der Frankfurter Flughafen täglich 380 Starts oder Landungen weniger verzeichnen. Das wäre eine echte Entlastung – dem grünen Wirtschaftsminister fehlt aber augenscheinlich der Mut, sich für eine solche Lösung einzusetzen.“
„Stattdessen betreibt Tarek Al-Wazir eine halbherzige Kampagne zur Lärmverschiebung, die nichts als Augenwischerei bedeutet. Wirkliche Lärmpausen sind nur durch eine Verringerung der Flugbewegungen möglich, nicht durch die Bündelung von Flugrouten.“