„Wer der Diskussion der Stadtverordnetenversammlung zum `Verkauf` des Klinikums lauschte, musste sich vorkommen, als ob er in eine falschen Film sitzen würde“, stellt Dieter Faulenbach da Costa, Stadtrat a.D fest. Sozialdemokratische und Grüne Stadtverordnete schüttelten ihre Köpfe als ausgeführt wurde, dass ein kommunaler Eigenbetrieb nicht insolvent gehen könne. „Hatte man wirklich keine Ahnung über die kommunale Verfassung? Waren es nur einfache Abwehrreflexe? Oder wollte man über Alternativen nicht nachdenken?“, fragte Dieter Faulenbach da Costa.
Faulenbach wies darauf hin, dass ein kommunaler Eigenbetrieb eine Umsatzsteuerrückerstattung nicht geltend machen könne. Ein kommunaler Eigenbetrieb müsse aber auch keine Gewinne erzielen. Ein kommunaler Eigenbetrieb könne aber auch nicht insolvent werden. Deshalb habe er die Rekommunalisierung des Krankenhauses gefordert. Ein privater Betreiber könne dagegen die Umsatzsteuer geltend machen, müsse aber Gewinne generieren und könne Insolvenz anmelden.
Ergebnis der gestrigen Stadtverordnetensitzung ist laut Faulenbach, dass eine arme Stadt sich von der Kommunalaufsicht habe zwingen lassen, Vermögen zu verschenken. Mit dieser Schenkung habe man den Schuldenstand dramatisch erhöht. „Am Ende des Weges wird die Stadt Offenbach ihr Vermögen verschenkt haben und deutlich ärmer sein als zuvor“, sagte Dieter Faulenbach.