Zu dem Vorhaben der Sana AG, weitere 350 Mitarbeiter des Offenbacher Klinikums zu entlassen, erklärte die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Elke Kreiss:
„Die Ereignisse rund um den Verkauf des Klinikums übertreffen unsere düstersten Erwartungen. Die Pläne der Sana AG, weitere 350 Mitarbeiter zu entlassen, sind einfach unglaublich“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE., Elke Kreiss.
„Die Stadt hat bei der Übergabe des Klinikums an die Sana AG die aufgelaufenen Schulden übernommen“, erklärte die Stadtverordnete. „Insofern ist davon auszugehen, dass der Personalabbau nur der Profitmaximierung des börsennotierten Konzerns dient. Die Gründe für das Defizit waren im überteuerten und schlecht geplanten Neubau zu suchen, den die Stadt für einen Euro an die Sana AG abgegeben hat. Die finanzielle Schieflage gründete im mangelnden betriebswirtschaftlichen Controlling durch Magistrat und Kämmerei, aber auch in veränderten gesundheitspolitischen Voraussetzungen und mangelnder Unterstützung durch das Land. Das legt den Schluss nahe, dass ein “Sterben” öffentlicher Kliniken durchaus politisch gewollt ist und war.“
„Die Beschäftigten haben sich jahrelang für das Klinikum eingesetzt und haben bewiesen, dass sie hinter ihrem Unternehmen stehen. Nun sollen sie die Zeche zahlen. Dazu ernten sie noch zynische Kommentare, die begrüßen, dass endlich Personal abgebaut wird.“ Elke Kreiss erinnerte daran, dass es unter der letzten von der Stadt berufenen Geschäftsführerin bereits einen Personalabbau von fast 100 Vollzeitstellen gab, der allerdings sozialverträglich gestaltet war. „Zuvor arbeiteten die Beschäftigten jahrelang unter den Bedingungen eines Sanierungstarifvertrages, durch den Einsparungen in Höhe von 24 Millionen Euro erzielt wurden. Nun stehen viele Mitarbeiter, die damals Opfer gebracht haben, vor dem Nichts.“