„Mission Olympic war eine Veranstaltung, die angesichts der Offenbacher Haushaltslage völlig überdimensioniert und durch die Stadtverordnetenversammlung nicht legitimiert war“, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Die Linke., Markus Philippi. Die kurzfristig beteiligte Eventagentur entwarf ein ambitioniertes Konzept. Die Präsentation dazu wurde den Verantwortlichen im Februar vorgestellt. „Ein halbes Jahr Vorlauf ist recht kurzfristig für eine Großveranstaltung. Auch die anderen Planungszeiträume hätten die Verantwortlichen skeptisch machen sollen“, sagte Markus Philippi.
„Wo sollten in der Offenbacher Geschäftswelt ab Mitte Februar Sponsorengelder in sechsstelliger Höhe eingeworben werden? Welche Offenbacher Firmen haben zu diesem Zeitpunkt noch entsprechend hohe unverplante Gelder in ihren Werbebudgets? Welche Firmen waren überhaupt Zielgruppe der Sponsoringaktivitäten?”
Ungeachtet der Finanzierung wollten die Verantwortlichen mehrere dezentrale Events. Deshalb wurden im Stadtgebiet verschiedene Bühnen aufgebaut, die angemietet werden mussten – Veranstaltungslogistik ist teuer. Die Initiative Mission Olympic hätte eine kostenfreie Hauptbühne zur Verfügung gestellt. Diese wurde von der einbezogenen Eventagentur abgelehnt, weil sie mit 12 Metern Breite zu groß sei, um sie und die erwarteten Zuschauer im Stadtgebiet zu platzieren. „Das ist schwer zu verstehen, wenn man bedenkt, dass die Berliner Straße für das Event gesperrt war und in Höhe des Rathauses hunderte von Aktiven Platz hatten. In Offenbach wurden Alternativ drei kleinere Bühnen aufgebaut.
Markus Philippi erklärte: „Drei Bühnen muss man drei mal bewachen, bespielen und die Logistik organisieren, man muss also drei Veranstaltungsprogramme finanzieren und drei mal WCs, Sanitäter und Security bereit stellen.“ Schon früh war zu erkennen, dass geplante ehrenamtliche Helfer durch bezahltes Personal ersetzt werden müssen. Die Offenbacher Sportvereine haben dem Vernehmen nach abgewinkt, als sie gebeten wurden, Ehrenamtliche für die Veranstaltung zu stellen, denn bei den letzten Großevents haben die Helfer wohl weder Freigetränke noch Verpflegung erhalten. „Die Geschichte ist beispielhaft für die städtische Sparwut – an Würstchen sparen und das Geld für eine Eventagentur ausgeben“, kommentierte Markus Philippi. „Die Agentur durfte sich offensichtlich nach Herzenslust und ohne Rücksicht auf die Kosten austoben. Wie so oft, wenn die Stadt externe „Fachleute“ beauftragt kann ein wirksames Controlling schon aus Personalmangel nicht sichergestellt werden.”
Die beteiligten städtischen Stellen konnten auch den Zeitrahmen für eine durchdachte Planung nicht einhalten können. Vier der Kostenvoranschläge für Leistungen wie Security, Strom- und Wasserversorgung, die zu Aufträgen durch das Sportamt führten, stammen von Ende August/Anfang September. Termin für das Sportfest war der 6. und 7. September.
Markus Philippi fasste zusammen: „Die Stolpersteine waren offensichtlich und mit gesundem Menschenverstand zu erkennen. Da die Beteiligten aber gar keine Legitimation hatten, Mission Olympic durchzuführen, wurde durch die Beteiligten – Amtsleiter und Magistratsmitglieder, nicht geprüft, was beauftragt wurde. Für den entstandenen Schaden müssen die Verantwortlichen gemeinsam haften.“