Linke will mehr Informationen im Sozialbericht

Zum Sozialbericht 2018 erklärt die Stadtverordnete Marion Guth:

„Der Sozialbericht zeigt, dass viele Menschen mit ihrer Arbeit nicht genug Geld zum Leben verdienen. In Offenbach gilt das für fast jeden dritten sogenannten Langzeitarbeitslosen. Die Betroffenen müssen ergänzend Geld von der MainArbeit beziehen, weil der Lohn nicht zum Leben reicht. Ein höherer Verdienst ist möglich, wenn die Betroffenen bessere Qualifikationen aufweisen können. Leider geht aus dem Sozialbericht aber nicht hervor, welche schulischen oder beruflichen Qualifikationen die Kunden der MainArbeit mitbringen.

Diese Informationen sind wichtig, um zu beurteilen, welche Qualifizierungsangebote erfolgen müssen, um den Betroffenen eine Arbeitsstelle mit langfristiger Perspektive zu vermitteln. Viele Langzeiterwerbslose berichten immer noch über die Vermittlung in „Aufbewahrungsmaßnahmen“, bei denen es hauptsächlich darauf ankommt, acht Stunden am Tag anwesend zu sein. Dagegen gibt es nur sehr wenige Möglichkeiten, etwa einen Ausbildungsabschluss nachzuholen.

Rätselhaft bleibt mir der Sinn einiger anderer Statistiken im Sozialbericht. Der Bericht schlüsselt die Leistungsberechtigten nach Nationalitäten auf, nicht aber nach Schul- oder Ausbildungsabschluss. Diesen Punkt habe ich bereits einige Male in den zuständigen Gremien kritisiert. Obwohl mir niemand erklären konnte, welchen Einfluss die Nationalität auf die Arbeitssuche hat, werden die Zahlen weiter erhoben und aufgelistet. DIE LINKE. hat nun einen Antrag gestellt, der fordert, Zahlen zu den Qualifikationen der Leistungsberechtigten in den Bericht aufzunehmen. Konkret vermissen wir Tabellen, die über die erreichten Schulabschlüsse der Leistungsberechtigten Auskunft geben. Zahlen zu den Ausbildungs- oder Hochschulabschlüssen fehlen ebenfalls. Im Bericht finden sich auch keine Angaben über die Berufsfelder, in denen die Leistungsberechtigten zuletzt gearbeitet haben. Damit fehlen wichtige Angaben zum Gesamtbild der Arbeitslosigkeit in Offenbach.“