Die Linke setzt sich für mehr Gehölzinseln im Stadtgebiet ein und hat einen entsprechenden Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht. Marion Guth erläutert dazu:
„Unser Antrag sieht vor, im Stadtgebiet mindestens drei neue Wildgehölze anzulegen. Das können Tiny Forests, Feldholzinseln oder Mischformen aus beiden Arten der Landschaftsgestaltung sein. Wildholzinseln helfen, das Klima zu verbessern, fördern die Artenvielfalt und sind sehr pflegeleicht. Damit eignen sie sich hervorragend zur Ergänzung der Grünflächen im Stadtgebiet.
Tiny Forests sind ein modernes Konzept zur Bepflanzung von Freiflächen, bei dem viele Bäume auf engem Raum gepflanzt werden. Der dichte Bewuchs führt zu einem schnellen Höhenwachstum, so dass sich in kurzer Zeit ein kleiner Wald entwickelt.
Feldholzinseln sind die kleinflächigen Baum- und Strauchbewüchse, die sich zwischen Feldern befindenund die den Ackerbau seit Urzeiten begleiten. Sie sind oft mit Obstbäumen bewachsen und bieten auch niedrig wachsenden Pflanzenarten Raum.
Beide Formen der Landschaftsgestaltung brauchen wenig Platz und können auf Flächen von 100 bis 400 Quadratmetern angelegt werden. Dabei haben sie einen hohen ökologischen Wert. Sie wirken als Wasserspeicher und werden als Trittsteinbiotope betrachtet, die Artenvielfalt fördern. Tieren bieten sie Lebensräume, Nistplätze und Futterquellen. Für Pflanzen stellen sie Orte dar, auf denen sich auch seltene Arten ansiedeln und ausbreiten können.
Tiny Forests und Feldholzinseln haben positive Auswirkungen auf das Klima. Sie wirken der Überhitzung des Stadtgebiets entgegen, denn durch den dichten Bewuchs wird eine hohe Verschattung und Verdunstung erreicht, die sich auch auf die Umgebung kühlend auswirkt. Die Bäume ziehen mit ihren Wurzeln das Wasser an und unterstützen damit auch kleinere Pflanzen in der Umgebung. Bei Starkregen weisen die Gehölze außerdem die Fähigkeit auf, das Wasser zurückzuhalten. Wildholzinseln weisen im Vergleich zu Rasenflächen deutlich höhere Kühlungs- und Wasserspeicherfunktionen auf.
Für Tiny Forests kommen besonders Flächen von geringem ökologischen Wert in Betracht, die durch eine entsprechende Regeneration des Bodens und eine dichte Bepflanzung innerhalb kurzer Zeit in kleine Ökosysteme umgewandelt werden.
Mit Blick auf die spezielle Situation der Schadstoffkonzentration auf dem Gelände des INNO-Campus soll deshalb geprüft werden, ob sich das Gelände als Standort eignet. Denkbar wären auch Flächen an anderen Stelle im Stadtgebiet, etwa an Straßenrändern oder auf Brachflächen, die Standortanforderungen sind schließlich gering.
Die Klimaveränderung ist ein Fakt, an den sich auch die Landschaftsgestaltung in den Städten anpassen muss. Wildgehölze tragen dazu bei, die negativen Folgen des Klimawandels aufzufangen. Dabei sind sie einfach und kostengünstig anzulegen. Aus Sicht der Linken ist es sinnvoll, die Zahl der Wildholzinseln im Stadtgebiet deutlich zu erhöhen, um eine zukunftsweisende Gestaltung der Grünflächen zu schaffen.“