Pressemitteilung: Wohnraumpotenziale heben – günstigen Wohnraum schaffen

Die Fraktion Die Linke beantragt zur kommenden Stadtverordnetenversammlung, dass der Magistrat der Stadt Offenbach auf private Eigentümer*innen leerstehender Wohnungen zugeht, um dringend benötigten Wohnraum sozial verträglich zu mobilisieren. Das Konzept soll vorsehen, dass die Stadt als Mieterin der leerstehenden Wohnungen eintritt, um diese dann an Wohnungssuchende unterzuvermieten. Dazu erklärt Sophie Steiner:

„Wir haben in Offenbach eine absurde Situation: Tausende Wohnungen stehen leer, während gleichzeitig Familien, Menschen mit geringem Einkommen oder Alleinerziehende verzweifelt nach einer bezahlbaren Wohnung suchen“, erklärt die Stadtverordnete der Linken Sophie Steiner. Die Dimension des Problems wird durch Zahlen des Zensus 2022 belegt: In Offenbach standen zu diesem Zeitpunkt 2.491 Wohnungen leer. Davon waren 823 Wohnungen sogar seit über einem Jahr ungenutzt. 

„Doch nicht immer ist spekulativer Leerstand das Problem. Oft hindern auch die Angst vor Mietausfällen oder andere Risiken private Eigentümer*innen an der Vermietung. Daher braucht die Stadt Offenbach an dieser Stelle auch kreative Konzepte zur Bekämpfung der Wohnungsnot.“ erklärt Sophie Steiner.

„Ein Konzept könnte sein: Die Stadt übernimmt freie Wohnungen zur Zwischenvermietung und garantiert den Eigentümer*innen pünktliche Mietzahlungen und dient als Ansprechpartner für Mieter*innen. Das Risiko von Mietausfällen oder Mietschäden entfällt für die Vermieter*innen komplett. Im Gegenzug vermieten sie ihre Wohnungen zu angemessenen Preisen an die Stadt, die diese dann an suchende Haushalte weitergibt.“ Der Antrag der Fraktion die Linke sieht vor, dass der Magistrat ein entsprechendes Konzept oder eine Kampagne erarbeitet, um private Eigentümer*innen gezielt anzusprechen und zur Zusammenarbeit zu gewinnen. Ziel ist es, bestehende Wohnraumpotenziale zu aktivieren und Wohnraum mit angemessenen Preisen zu mobilisieren. Für die Stadt bietet sich dadurch die Möglichkeit, kostengünstig Wohnraum im Bestand zu schaffen, da im besten Fall durch die Untervermietung eine vollständige Kostendeckung sichergestellt ist.  

„Wir wollen, dass die Stadt hier aktiv wird und Eigentümer*innen Anreize und Sicherheiten bietet, leerstehende Wohnungen wieder auf den Markt zu bringen – und zwar zu fairen Preisen.“ so Sophie Steiner weiter.

„Das ist letztlich eine Win-Win-Situation, denn private Eigentümer*innen bekommen Sicherheit und Verlässlichkeit, während die Stadt Familien, Menschen mit geringen Einkommen oder andere am Wohnungsmarkt benachteiligte Menschen unterstützt, die auf dem angespannten Wohnungsmarkt kaum Chancen haben. Andere Städte machen es erfolgreich vor – jetzt ist Offenbach dran.“