„Der Immobilienmarktbericht ist der statistische Beweis für das Gefühl, das einen beschleicht, wenn man die bauliche Entwicklung Offenbachs verfolgt. Die Preise für Wohneigentum werden durch den Bau von absurd teuren Mehrfamilienhäusern wie im Luisenhof und im Hafen hochgetrieben. Die Wohnungen in diesen Quartieren liegen preislich weit über dem bisherigen Offenbacher Durchschnitt. Man kann davon ausgehen, dass viele Neubauwohnungen nicht von ihren Eigentümern bezogen werden, sondern dass sie reine Kapitalanlagen zur Vermietung werden sollen. Auf Dauer werden die Neubauquartiere deshalb zur Verteuerung der Mieten im Umfeld und zu einem Anstieg der Preise des Mietspiegels führen“, sagte Markus Philippi
„Für Menschen, die nicht ausgesprochen gut verdienen, werden auch keine neuen Wohnungen gebaut. Im Gegenteil: wer bisher eine bezahlbare Mietswohnung sein Eigentum nannte, muss nun fürchten, dass die Preisspirale in der Immobilienbranche dazu führt, dass seine Wohnung saniert wird und er die Miete nicht mehr bezahlen kann.“
Der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Die Linke. erklärte weiter: „Die Bebauung innerstädtischer Brachflächen wird vom OB als ,Revitalisierung´ verkauft. Richtiger wäre die Bezeichnung ,endgültige Privatisierung´ “. Viele der sogenannten Brachflächen waren vorher in städtischem Besitz und wurden an Investoren verkauft, die aus der Bebauung den größtmöglichen Gewinn erwirtschaften wollen. Ziel einer nachhaltigen Stadtentwicklung sollte aber sein, dass auch Grünflächen oder innerstädtische Begegnungsräume angelegt werden. Stattdessen werden hochpreisige Wohnghettos geschaffen, die nicht darauf angelegt sind, dass sich nachbarschaftliche Strukturen entwickeln oder dass eine Begegnung mit den alteingesessenen Nachbarn kultiviert wird. So kann sich keine Beziehung zwischen den frisch gebackenen Offenbachern und ihrem neuen Wohnort entwickeln.
Das Rhein-Main-Gebiet braucht bezahlbaren Wohnraum“, stellte der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Die Linke fest. „Schließlich leben hier nicht nur Besserverdiener, sondern auch viele Menschen, denen der Lohn kaum noch zum Leben reicht.“