Nachbarschaftsbrett erhalten

2016-21/DS-I(A)0918 – Antrag DIE LINKE. vom 27.01.2021

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Der Magistrat wird aufgefordert, für das Nachbarschaftsbrett, das sich bis zum 22.1.21 am Durchgang Senefelderstraße / Marienstraße befunden hat, einen Ersatzplatz zu suchen. Dort wird es schnellstmöglich installiert. Bei der Suche nach einem neuen Standort ist insbesondere der von der Aktionsgruppe Stadtbiotop vorgeschlagene Platz an der Bushaltestelle am Hauptbahnhof zu prüfen.

Der Magistrat wird außerdem aufgefordert, zu prüfen und zu berichten, an welchen öffentlichen Orten weitere nachbarschaftliche Tauschplätze (Nachbarschaftsbretter, Bücherschränke, Foodsharing-Angebote) eingerichtet werden können.

Begründung:

Das Nachbarschaftsbrett dient dem kostenlosen Tausch und der Weitergabe von Gegenständen, für die ihre Besitzer keine Verwendung mehr haben. Die Idee ist, einen zentralen Ort zu schaffen, an dem diese Sachen verschenkt werden können. Die Initiative Stadtbiotop hat diese Idee umgesetzt, ein überdachtes, offenes Regal errichtet und das Brett in den letzten drei Jahren gepflegt. Das Angebot wurde von vielen Menschen, auch aus anderen Offenbacher Stadtteilen, angenommen. So hat sich das Nachbarschaftsbrett als Ort zum Tauschen und Verschenken, aber auch als sozialer Treffpunkt, an dem sich Menschen begegnen und miteinander ins Gespräch kommen, etabliert.

Leider kam es immer wieder vor, dass Menschen an dem Regal auch Sperrmüll abgeladen haben. Entlang des Bahndamms und an anderen Stellen im Stadtgebiet befinden sich allerdings mehrere Stellen, an denen es immer wieder zu illegalen Sperrmüllablagerungen kommt und an denen sich keine Nachbarschaftsbretter befinden, so dass fraglich ist, ob der Tauschplatz tatsächlich die Ursache für die Müllablagerung ist.

Vor Kurzem musste das Nachbarschaftsbrett auf Anweisung der Stabsstelle Sauberes Offenbach von seinem angestammten Platz entfernt werden, ohne dass ihm ein anderer Standort zugewiesen wurde. Damit ist zu befürchten, dass der Tauschplatz in aller Stille verschwinden soll.

Aus Sicht der antragsstellenden Fraktion ist es äußerst unsensibel, nachbarschaftliches Engagement von Einwohnern einfach abzuwürgen. Das Nachbarschaftsbrett braucht zeitnah einen zentralen Standort.