Kürzlich wurde der Gewinnerentwurf des Planungswettbewerbs für das neue Gymnasium im Quartier 4.0 präsentiert. Hierzu gab es eine kritische Anmerkung aus der Stadtgesellschaft, in der die weniginklusive Gestaltung der als Schulhöfe genutzten Dachfläche aufgezeigt wurde.
Dazu erklärt der Stadtverordnete Markus Philippi:
„Neubauten öffentlicher Gebäude müssen barrierefrei und inklusiv gestaltet werden. Das gilt ganz besonders für Schulen.
Der Entwurf für das neue Gymnasium lässt in dieser Hinsicht zu wünschen übrig. Zwar wird betont, dass eine inklusive Bauweise für die Planer*innen selbstverständlich war und alle Bereiche barrierefrei durch Aufzüge zu erreichen sind. Dies findet sich jedoch nicht wirklich im ausgestellten Modell der geplanten Schule wieder, denn insbesondere der gelobte Schulhof auf der Dachfläche ist geprägt von Treppenverbindungen zwischen den höhengestaffelten Ebenen.“
Darüber hinaus stellen Aufzüge beim Thema Barrierefreiheit nicht das Maß aller Dinge dar, wie eine kritische E-Mail eines Bürgers an die Stadtverordneten darstellt: Aufzüge seien anfällig für Fehler und häufig nur mit assistierendem Personal nutzbar. Darüber hinaus verursachten sie Kosten durch ständige Wartungen. Dazu ergänzt Markus Philippi: „Wenn mehrere Menschen gleichzeitig die Aufzüge benutzen wollen, wartet man lange auf einen freien Platz. Ob die Aufzüge in den Schulpausen ausreichen, ist deshalb unklar.“
Auch das Preisgericht hat hier Nachbesserungspotenzial gesehen. Neben einem fehlenden Konzept für Barrierefreiheit in den Außenbereichen wird bemängelt, dass sich aus der Lage der Aufzüge zu lange Wege ergeben.
„Inklusion ist keine Extrawurst und sie darf auch nicht architektonischen Konzepten untergeordnet werden. Sie kann nur gelingen, wenn sie ganzheitlich gedacht und umgesetzt wird. Denn sie bedeutet Teilhabe an Bildung, Arbeitsmarkt und Zusammenleben für alle und ist damit absolute Grundlage einer demokratischen (Stadt-)Gesellschaft. Dass diese bei dem Prestigestück des Entwurfs, nämlich dem Schulhof auf dem Dach, nicht erkennbar ist, ist mehr als misslungen.
Als Fraktion DIE LINKE teilen wir die Kritik aus der Stadtgesellschaft und fordern, dass hier dringend nachgebessert wird“, erklärt Philippi.