Die Fraktion DIE LINKE hat einen Antrag eingebracht, der fordert, die Betonskulpturen im Dreieichpark zu restaurieren und in der Zwischenzeit an ihrem aktuellen Standort Nachbildungen aufzustellen. Dazu erklärt die Stadtverordnete Marion Guth:
„Die Betonskulpturen im Dreieichpark sind seit über zehn Jahren nur hinter einer lieblosen, äußerst provisorischen Absperrung zu besichtigen. Die Bauzäune und Bretterwände rauben dem Dreieichpark einen großen Teil seines Charmes. Sie zerreißen das Ensemble, verkleinern die zugängliche Parkfläche und mindern den Erholungscharakter dieses Teils der Anlage, die täglich von vielen Menschen genutzt wird. Mit unserem Antrag können die Absperrungen viel schneller entfernt werden als derzeit vorgesehen. Das steigert den Erholungswert des Parks deutlich.
Zweifellos sind die Skulpturen an ihrem aktuellen Standort schützenswert. Die Modelle wurden als moderne Elemente in die Gestaltung des Landschaftsparks eingebunden, ähnlich wie in anderen Landschaftsparks künstliche Grotten oder eigens angelegte Gebäuderuinen zum Ensemble gehören. Die Gestaltung eines Landschaftsparks des ausgehenden 19. Jahrhunderts mit modernen Betonelementen ist weltweit wohl einzigartig.
Allerdings wird der geplante Restaurierungsprozess noch einige Jahre in Anspruch nehmen. Im vergangenen Jahr gab es dazu ein Expert:innenforum. Ein Jahr später finden nun Materialuntersuchungen statt, das weitere Vorgehen steht noch aus. Die Modelle wurden außerdem ohne Fundament angelegt, was ihre Standfestigkeit natürlich beeinträchtigt. Zudem soll untersucht werden, ob die eisernen Zugstangen, die bei einer früheren Sanierung sehr lieblos in den Pavillon eingefügt wurden, entfernt werden können. Für die Maßnahmen sollen Fördergelder von Bund und Land beantragt werden, was den Restaurierungsprozess weiter verzögert.
Leider muss man also davon ausgehen, dass die Fertigstellung der Restaurierung noch einige Jahre in Anspruch nehmen wird, die Skulpturen weiter hinter ihre Absperrungen verborgen bleiben und die Zugänglichkeit der Grünfläche weiter eingeschränkt bleibt.
DIE LINKE schlägt deshalb vor, die Originalmodelle abzubauen, fachgerecht zu restaurieren und sie anschließend angemessen zu präsentieren. So bleibt die historische Substanz erhalten. Inzwischen werden am aktuellen Standort Duplikate aufgestellt und die Absperrungen können entfernt werden.
Da es sich um Betonskulpturen handelt, sollte die Anfertigung der Ersatzmodelle problemlos und kostengünstig möglich sein. So können Besucher:innen die Bauwerke als Elemente des Landschaftsparks erleben und dieser Teil der Anlage wird wieder öffentlich zugänglich gemacht. Das ist wichtig, denn die wenigen städtischen Grünflächen werden rund ums Jahr von vielen Menschen intensiv als Erholungsräume genutzt und es ist die Aufgabe der Stadt, diese Erholungsräume offen zu halten.“