Die Linke Fraktion stellt zur kommenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag, der den Magistrat auffordert, sich für eine gerechtere Gestaltung der Tarifzonen im RMV einzusetzen. Ziel ist es, die unverhältnismäßig hohen Fahrpreise für kurze Strecken über Tarifgebietsgrenzen hinweg zu senken und damit den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen.
„Die aktuellen Tarifsprünge an den Stadtgrenzen von Offenbach und Frankfurt stellen eine regelrechte ‘unsichtbare Mauer’ dar und sind für viele Bürger*innen ein großes Ärgernis”, erklärt Peter Schnell von der Fraktion Die Linke. „Für eine einfache Fahrt von nur wenigen Kilometern, wie etwa vom Ledermuseum zur Frankfurter Konstablerwache oder gar zum Mühlberg, zahlen Gelegenheitsnutzer*innen aktuell rund 11 Euro für Hin- und Rückfahrt. Das ist für eine Metropolregion wie das Rhein-Main-Gebiet weder zeitgemäß, noch sozial und ökologisch vertretbar.“
Die Fraktion Die Linke fordert den Magistrat auf, sich über seine Vertretung im Aufsichtsrat des RMV für eine Tarifreform starkzumachen. Konkret sollen die Preissprünge zwischen benachbarten Kommunen abgebaut werden, um die regionale Vernetzung zu verbessern und mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn zu bewegen. Die Initiative zielt insbesondere darauf ab, den ÖPNV auch für Gelegenheitsnutzer*innen attraktiver zu machen. „Für viele Menschen – etwa ältere oder schlecht entlohnte Gelegenheitsfahrer*innen – lohnt sich ein Deutschlandticket nicht – ein immer teurer werdendes schon gar nicht. Sie sind auf bezahlbare Einzeltickets angewiesen“, so Peter Schnell weiter. „Die derzeitigen Preise stellen für sie eine reale Mobilitätshürde dar.“
Bereits in der Vergangenheit hatten verschiedene Fraktionen vergleichbare Forderungen erhoben – passiert ist bislang wenig. „Das mag zwar alter Wein in neuen Schläuchen sein – wir wollen aber, dass der Wein endlich serviert wird“, betont Peter Schnell. Die Linke Fraktion will mit dem Antrag erreichen, dass der Magistrat endlich neuen politischen Druck aufbaut. Der Magistrat soll zudem über den Stand der Verhandlungen im RMV regelmäßig berichten.
Für die Fraktion Die Linke ist klar: Die Fahrpreise müssen runter, der ÖPNV muss finanziell deutlich besser ausgestattet werden und eine umfassende Reform der Tarifzonen im RMV ist längst überfällig. „Die derzeitige Preisstruktur steht einer sozial- und klimagerechten Mobilität im Weg. Das langfristige Ziel bleibt für uns ein fahrscheinfreier und kostenloser Nahverkehr“ erklärt Peter Schnell.
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- Peter_Schnell_2023: Peter Schnell / privat