Die Linke Fraktion beantragt zur kommenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung, den Hitzeschutz auf Offenbacher Spielplätzen voranzutreiben. Ziel ist es, bis zum nächsten Sommer die Beschattung aller Offenbacher Spielplätze zu sichern. Dazu erklärt Marion Guth:
„Die letzte Hitzewelle hat uns wieder deutlich gezeigt: Unsere Städte brauchen dringend eine Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels. Das gilt besonders für Spielplätze. Wenn Spielplätze starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, bestehen gesundheitliche Gefahren für Kinder und Eltern. Für viele Kinder sind Spielplätze aber die einzige Möglichkeit, im Freien zu spielen. Das ist gerade in hoch versiegelten, dicht bebauten Städten wie Offenbach ein Problem.“
Marion Guth weiter: „Wir fordern deshalb vom Magistrat, nicht nur bei der Neuplanung an ausreichend viele Schattenspender zu denken, sondern für sämtliche Spielplätze in Offenbach zu prüfen, wie es um den Sonnenschutz bestellt ist. Spielflächen, auf die den ganzen Tag lang die Sonne scheint, sollen bis zum nächsten Sommer mit Schattenspendern ausgestattet werden. Darunter verstehen wir zum Beispiel Sonnensegel, die in den sonnenreichen Monaten aufgestellt und in den anderen Jahreszeiten entfernt werden können.
Dabei sollen die Spielflächen natürlich nicht komplett überdacht werden. Wir brauchen aber auf allen Spielplätzen die Möglichkeit, der Sonneneinstrahlung auszuweichen, sonst sind sie in den sonnenreichen Monaten eigentlich nicht nutzbar.
Bäume und Pflanzen sind die besten Schattenspender und tragen viel dazu bei, die Hitze für alle Lebewesen erträglicher zu machen. Deshalb sind sie grundsätzlich die beste Lösung für das Problem. Auf einigen Spielplätzen stehen aber neu gepflanzte Bäume, die erst in einigen Jahren ausreichend viel Schatten spenden werden. In der Zwischenzeit sollten aus Sicht der Linken auch für diese Plätze temporäre Lösungen wie Sonnensegel aufgestellt werden, denn Kinder können nicht jahrelang warten, bevor sie im Schatten spielen dürfen.
Bereits vor fünf Jahren wurde dem Magistrat der Auftrag erteilt, den Sonnenschutz in den Spielplatzrahmenplan aufzunehmen. Dennoch gibt es beliebte Spielplätze, auf denen es kaum oder gar keine Beschattung gibt. Ein gutes Beispiel ist der recht neue Spielplatz im Senefelder Quartierspark, der vollständig der prallen Sonne ausgesetzt ist. Die dort angepflanzten Bäume sind noch weit davon entfernt, wirklichen Schatten zu spenden. Auch die Wasserspiele erfreuen sich zwar großer Beliebtheit bei den Kindern, sie bieten jedoch keinen Schutz vor der Sonne.
Die Folgen von intensiver Sonneneinstrahlung sind den meisten Leuten bekannt: Sonnenbrand, Hitzschlag, aber auch Verbrennungen an metallischen Spielgeräten oder Geländern können vorkommen. Vor allem in der Kindheit und Jugend gilt es Sonnenbrand vorzubeugen, da bereits ein einzelner Sonnenbrand das Hautkrebsrisiko deutlich erhöhen kann. Darüber hinaus heizen sich Städte mit ihrer baulichen Dichte auch unabhängig von der direkten Sonneneinstrahlung besonders stark auf. Das wirkt sich auf Gesundheit, Wohlbefinden und die Lebensqualität aus.
Die Linke will daher, dass auch über die Beschattung der Spielplätze hinaus Maßnahmen getroffen werden. Um die Auswirkungen des hitzigen Stadtklimas zu bekämpfen fordern wir außerdem, dass der Magistrat die Installation von öffentlichen Trinkwasserspendern auf Offenbacher Spielplätzen als Lösung in Betracht zieht.
Viele Familien hier leben in sehr beengten Wohnverhältnissen, für sie muss der Spielplatzbesuch gerade auch im Hochsommer noch möglich sein. Das geht aber nur, wenn jeder bestehende Spielplatz ausreichend beschattet ist und jeder neue oder sanierte Spielplatz zukünftig nach klimaorientierten Standards geplant wird. Im besten Fall wird das auch durch einen neuen und aktualisierten Spielplatzrahmenplan gestützt.“