Verleihung Aachener Friedenspreis an Käthe-Kollwitz-Schule

DIE LINKE Offenbach am Main und ihre Fraktion im Stadtparlament gratulieren den Schülern, Eltern und Lehrern der Käthe-Kollwitz-Schule zur Verleihung des renomierten Aachener Friedenspreises 2013. Der Preis wurde der KKS heute gemeinsam mit zwei anderen deutschen Schulen dafür zugesprochen, dass sie der Bundeswehr weder für Werbeveranstaltungen noch für Auftritte im Unterricht Raum gibt.

“Insbesondere begrüßen wir,” so Kreisvorsitzender Robert Weissenbrunner,”dass die Jury mit dem Preis der vorbildliche Mut aller Teile der Schulgemeinde hervorhebt und zugleich ein Signal gegen die zunehmenden Versuche einer Militarisierung der Zivilgesellschaft setzen will.”
Fiona Merfert aus der Fraktion der Linken im Offenbacher Rathaus ergänzt: ” Die Entscheidung freut uns nicht nur aus friedenspolitischer Sicht, sie macht uns auch als Offenbacher stolz darauf, dass es in unserer Stadt so eindrucksvolle, bundesweit beachtete Vorbilder von Zivilcourage gibt und sich hierin die unterschiedlichen Interessengruppen der Schulgemeinschaft einig sind.” Merfert hofft, dass durch diese Preisverleihung auch die übrigen Offenbacher Schulen motiviert werden, es der KKS gleich zu tun, damit es künftig an allen Schultoren für die Bundeswehr-Werber heißt: “Wir müssen leider draußen bleiben – Kein Werben für`s Sterben!”.
“DIE LINKE wird entsprechende Initiativen gerne mit Informationen und Veranstaltungen unterstützen; wir sind da jederzeit ansprechbar”, fügt Weissenbrunner hinzu.
2011 hatte die Schulgemeinde beschlossen, “keine Jugendoffiziere an der Käthe-Kollwitz-Schule haben” zu wollen und sich statt dessen ein Schulleitbild mit “friedenspolitisch-pädagogischem Schwerpunkt” gegeben. Die Schulkonferenz begründete die Entscheidung damit, dass die Bundeswehr keine Verteidigungsarmee mehr sei. Man wolle ihr in der Schule nicht ermöglichen, sich als friedensschaffende Kraft anzupreisen, und so verhindern, “dass Schülerinnen und Schüler für einen Krieg gegen andere Völker rekrutiert werden.” Der Beschluss fiel in Reaktion auf eine Kooperationsvereinbarung, die die hessische Landesregierung für alle weiterführenden und beruflichen Schulen des Landes mit der Bundeswehr abgeschlossen hatte. Parallel zur Abschaffung der Wehrpflicht räumte die Vereinbarung den Jugendoffizieren die regelmäßige Möglichkeit ein, im Rahmen des Unterrichts zu friedens- und sicherheitspolitischen Fragen zu referieren. Der Widerstand hiergegen an der hauptsächlich von Schülern und Schülerinnen aus Sozial- und Textilberufen besuchten KKS war insbesondere von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft angeregt worden.
DIE LINKE setzt sich bundesweit dafür ein, dass der Bundeswehr insbesondere in Schulen keine Gelegenheit gegeben wird, auf eine Normalisierung des Kriegs als Mittel der Politik hin zu wirken und sich hierfür bei den Jugendlichen als attraktiver “Arbeitgeber” zu präsentieren.