Schießstand im Wohngebiet

Aus den Medien hat die Fraktion DIE LINKE erfahren, dass mitten im Senefelderquartier der Bau eines hochmodernen Schießstandes geplant ist. Der Fraktionsvorsitzende Sven Malsy hat dazu eine Anfrage an den Magistrat gestellt. Er kommentiert:

„Der Bau eines Schießstandes mitten im Wohngebiet ist problematisch. In der Hassia-Fabrik soll neben dem schon bestehenden Waffenhandel auch eine hochmoderne Schießanlage entstehen. Mit unserer Anfrage wollen wir herausfinden, was der Offenbacher Magistrat unternimmt, um die Bevölkerung zu schützen.

Nach unseren Informationen handelt es sich bei dem Schießstand um eine Hightech-Anlage für militär- und polizeitaktisches Einsatztraining. Sportschützen seien aber auch willkommen. Das heißt, dort wird scharf geschossen. Höchstwahrscheinlich werden regelmäßig auch automatische Waffen eingesetzt. Das Kriegsgerät wird nicht nur vor Ort abgefeuert, sondern muss auch angeliefert werden, wodurch ein zusätzliches Risiko entsteht. Selbst wenn der Bauträger alle Vorschriften einhält, sollte auf dieses Vorhaben ein besonderes Augenmerk gelegt werden, weil sich in nächster Nähe Spielplätze und ein Einkaufszentrum befinden.

Bisher wurde das Vorhaben gar nicht in die Stadtgesellschaft kommuniziert. Mindestens eine Information des umliegenden Quartiers wäre dringend nötig.

Schießtrainings und Waffengewalt können auch Rechtsextreme anziehen. Der Attentäter von Hanau war Sportschütze und trainierte regelmäßig in einem Schützenverein das Schießen. Deshalb wollen wir auch wissen, wie Vorhabenträger und Magistrat kontrollieren wollen, wer auf diesem Schießstand schießt.

Wir dürfen die Gefahr, die von einem Hightech-Schießstand mitten im Wohngebiet ausgeht, nicht unterschätzen. Wir erwarten, dass der Magistrat die Bürger:innen umfassend informiert und ihre Sicherheit gewährleistet.“