Notunterkünfte in Offenbach sollen von sozialen Trägern mit Fachpersonal betrieben werden. Das beantragt die Fraktion DIE LINKE. Dazu erklärt die Stadtverordnete Marion Guth:
„Der Magistrat setzt trotz der hohen Wohnungslosigkeit in Offenbach weiter auf eine Unterbringung der Betroffenen durch private Betreiber von Notunterkünften. Das ist keine gute Lösung. Über 500 Menschen sind in Offenbach wohnungslos. Darunter sind viele Familien und Personen, die in einer persönlichen Krisensituation ihre Wohnung verloren haben und keine neue finden. Der Magistrat muss endlich handeln, um das Problem in den Griff zu bekommen.
Die bestehenden Programme für die Betroffenen sind nicht ausreichend. Die Notunterkünfte sind seit Jahren so voll, dass die Stadt die Menschen auch in drittklassigen Hotelzimmern unterbringen muss. Der Verlust der eigenen Wohnung ist meist der Tiefpunkt einer ganzen Reihe von Problemen, die die Betroffenen nicht bewältigen können. Es liegt auf der Hand, dass Menschen in dieser Situation mehr Unterstützung brauchen als nur ein Dach über dem Kopf.
Aus Sicht der Linken muss die Stadt endlich wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Betroffenen zu unterstützen. Dazu gehört, in Zusammenarbeit mit den sozialen Trägern ein Konzept für Notunterkünfte als soziale Einrichtungen vorzulegen. Diese Einrichtungen sollen mit Fachpersonal betrieben werden, so dass die Betroffenen Ansprechpartner für ihre persönlichen Probleme finden. Das ist bisher in den meisten Einrichtungen nicht der Fall.
Mit der Unterstützung von Sozialarbeiter*innen können die Betroffenen ihre Probleme gezielter angehen, finden schneller eine neue Wohnung und die Verweildauer in den Notunterkünften reduziert sich. Damit verringern sich auch die Unterbringungskosten, während sich die Betreuung gleichzeitig verbessert.
Das Recht auf angemessenen Wohnraum ist ein Menschenrecht. Die Stadt muss Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, darin unterstützen, wieder eine eigene Wohnung zu bekommen. Offenbach darf sich mit der hohen Zahl von wohnungslosen Menschen nicht abfinden. Die Stadt muss aktiv gegensteuern, um den Betroffenen wieder zu einem Zuhause zu verhelfen.“