Die Linke beantragt, dass die Stadt den Waldzoo dabei unterstützt, die bürokratischen Hürden für die Erweiterung des Geländes zu überwinden. Dazu erklärt Marion Guth:
„Der Waldzoo steht vor einer Reihe von finanziellen und bürokratischen Problemen. Aus Sicht der Linken macht die Stadt zu wenig, um bei der Lösung zu helfen. Dabei hat die Stadtverordnetenversammlung schon vor fast zwei Jahren beschlossen, die Erweiterung des Geländes zu unterstützen. Nun muss sich herausstellen, ob auf die vielen schönen Worte, die anlässlich des Beschlusses im Stadtparlament fielen, Taten folgen.
Das zuständige Amt hat den Betreibern mitgeteilt, dass für die Erweiterung ein professionelles Konzept notwendig sei und sie für die Planung ein Architekturbüro beauftragen sollten. Für einen solchen Auftrag gilt aber die Regel: wer bestellt, bezahlt. Dass eine Gruppe von ehrenamtlichen Betreibern mit der Aussicht auf eine zusätzliche Rechnung im mittleren fünfstelligen Bereich überfordert ist, ist klar. Der Waldzoo finanziert sich aus Eintrittsgeldern und aus Spenden. Davon müssen die Betreiber die Kosten für Futter, Tierarztrechnungen, Pacht und die Erhaltung der Anlage zahlen. Die Stadt gibt einen Zuschuss von 10 000 Euro, der seit gut zehn Jahren nicht erhöht wurde, als Gegenleistung dürfen Schulklassen und Kita-Gruppen den Zoo besuchen, ohne Eintritt zu bezahlen.
Bei einer Voranfrage der Betreiber an die Behörden stellte sich außerdem heraus, dass bei der Gründung des Waldzoos in den 60er Jahren versäumt wurde, die besondere Nutzung des Geländes in den Flächennutzungsplan einzutragen. Das ist rechtlich eigentlich notwendig. Die Umwidmung des Geländes würde wohl ebenfalls eine Summe im mittleren fünfstelligen Bereich kosten. Diese Kosten sind für die Betreiber nicht zu stemmen.
Im Beschluss der Stadtverordnetenversammlung war vorgesehen, dass der Magistrat die Erweiterung des Geländes „positiv begleitet“. Aus Sicht der Linken muss die Stadt deshalb mehr tun, als den Betreibern den lapidaren Hinweis zu geben, sie sollten ein Architekturbüro beauftragen. Die Menschen, die sich für den Waldzoo engagieren, brauchen Unterstützung bei der Bewältigung der Kosten und des bürokratischen Aufwandes, den die Erweiterung mit sich bringt.
Der Waldzoo ist ein wichtiger und wertvoller Baustein im Angebot für Kinder und Jugendliche in Offenbach. In Zeiten der Massentierhaltung haben viele Kinder zu wenig Kontakt zu Tieren. Dabei gibt es verschiedene wissenschaftliche Studien, die belegen, dass der Umgang mit Tieren für die Entwicklung des Einfühlungsvermögens eines Kindes wichtig ist. Deshalb muss der Waldzoo erhalten werden. Aus Sicht der Linken ist es notwendig und berechtigt, dass die Stadt ihn dabei unterstützt. Dieses Thema werden wir in der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung diskutieren. Wir hoffen, dass unser Antrag dann Zustimmung findet.“