Pressemitteilung der Stadtverordneten Sophie Steiner
Junge Leser*innen in der Pandemie nicht vergessen
Die Fraktion DIE LINKE beantragt zur nächsten Stadtverordnetenversammlung die Erweiterung des Angebots der Stadtbücherei für junge Leser*innen, um den sozialen Effekten der Pandemie entgegenzuwirken. Dazu erklärt die Stadtverordnete Sophie Steiner:
Die Coronapandemie hat massive Auswirkungen auf die Lesesozialisation junger Menschen. Die Stadt muss das Angebot der Stadtbücherei für junge Leser*innen erweitern, um diesen Effekten entgegenzuwirken. Aus dem Erziehungs- und Bildungsbericht Offenbach (EBO) geht hervor, dass die Stadtbücherei aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen drastische Rückgänge in der Ausleihe verzeichnet hat. Die Daten zeigen, dass insbesondere bei den unter 12-Jährigen das aktive Entleihen um 23% zurückgegangen ist. Auch Veranstaltungsangebote für Kitagruppen und Schulklassen, die sehr wichtig für die Leseförderung sind, konnten seit 2020 vielfach nicht stattfinden. Die Stadt muss jetzt handeln, um die betroffenen Kinder und Jugendlichen aufzufangen.
Die pandemiebedingten Einschränkungen der letzten zwei Jahre haben zur Folge, dass ganze Altersgruppen in dieser Zeit zu wenig mit den Angeboten der Stadtbücherei und dem Spaß am Lesen in Berührung kommen konnten. Außerdem haben viele Kinder und Jugendliche in der Familie weniger Zugang zum Lesen, sodass sie in erster Linie über die Angebote der Stadtbücherei erreicht werden. Langfristig sind sie dadurch in ihrer Bildungsbiografie benachteiligt. Deswegen muss die Stadt nun handeln, um mittelfristig diesen sozialen Effekten der Pandemie entgegenzuwirken. Die Fraktion DIE LINKE hat einen Antrag gestellt, um das Angebot der Stadtbücherei für junge Leser*innen zu erweitern.
Bibliotheken gehören zu den wenigen konsumfreien Räumen in einer Stadt, die man aufsuchen kann. In der Sozialisation junger Menschen leistet eine öffentliche Bibliothek einen fundamentalen Beitrag zur Leseförderung und damit zur Verbesserung der Chancengleichheit in unserer Gesellschaft. Gerade in Zeiten einer global andauernden Pandemie und ihren noch nicht ganz abzuschätzenden sozialen Nachwirkungen muss die Stadt Kinder und Jugendliche stärker als bisher unterstützen.