Keine Privatisierung der Räume der Stadtbücherei durch die Hintertür

Die Fraktion Die LINKE fordert, sicher zu stellen, dass die aktuellen Räumlichkeiten der Stadtbücherei auch in Zukunft öffentlich genutzt werden können. Dazu erklärt Marion Guth:

„Die Stadtbücherei soll in einigen Jahren in das ehemalige Kaufhof-Gebäude umziehen, weil ihre aktuellen Räume zu klein sind, um das Konzept einer modernen Bibliothek umzusetzen. Das ist eine erfreuliche Entwicklung, denn die Erweiterung kommt allen Offenbacher*innen zugute.

Dabei stellt sich aber die Frage, was mit den aktuellen Räumen der Stadtbücherei geschieht, wenn sie frei werden. Bisher waren sie ein Teil des Kulturkarrees. DIE LINKE will sicherstellen, dass der Seitenflügel des Büsing-Palais und der Bücherturm weiter öffentlich zugänglich bleiben und dauerhaft für Veranstaltungen oder andere öffentliche Zwecke genutzt werden können. Die Räumlichkeiten direkt am Büsing-Park sind ein Filetstück des städtischen Immobilienportfolios, das bei Investoren Begehrlichkeiten weckt. Aus Sicht der Linken müssen die Räume weiter im Sinne des Kulturkarrees genutzt werden und würden sich hervorragend für die Nutzung durch Theatergruppen oder ein Veranstaltungszentrum eignen.

Die Räumlichkeiten der Stadtbücherei dürfen nicht das gleiche Schicksal erleiden wie der gegenüber liegende Lili-Tempel. Der Lili-Tempel und ein Teil der Parkanlage wurden vor 20 Jahren an einen Investor verkauft. Mittlerweile gehören sie einer Unternehmensberatung. Der Öffentlichkeit sind sie nur noch in Ausnahmefällen zugänglich. Für private Veranstaltungen können die Räume gebucht werden, wenn man genug Geld auf den Tisch legt. Der Lili-Tempel wird auf der städtischen Homerpage zwar noch als „sehenswert“ beworben, tatsächlich kann man ihn aber nur noch sehen, wenn man durch die Gitterstäbe des ihn umgebenden Zauns blickt. 

In Offenbach engagieren sich viele Menschen aller Altersstufen in Vereinen oder Initiativen für ihre Stadt. Ein großes Problem stellt dabei oft die Frage dar, wie man geeignete Räume für diese Aktivitäten finden kann. Auch und gerade während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass es in Offenbach zu wenige Räume in öffentlicher Hand gibt, die für kleines Geld von ehrenamtlichen Initiativen genutzt werden können. 

Die Stadt muss deshalb die Gelegenheit ergreifen und für die Räume der Stadtbücherei eine öffentliche Nutzung festschreiben. Die Idee des Kulturkarrees darf mit dem Auszug der Bibliothek nicht begraben werden. Eine Privatisierung der Räumlichkeiten durch die Hintertür muss verhindert werden.“

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